Ein solcher Mann ist selbstbewusst und selbstsicher. Im Umgang mit ihm erfährt man den Ernst seiner Entschlüsse und Taten, seiner Vorstellungen und Glaubensantriebe. Seine Gebärden sind stimmig und wahrhaftig. Er möchte was er kann. Er steht aufrecht, wenn es wirklich ernst wird. Sein Dasein ist anständig, nicht eigentlich, weil er gut wäre, sondern, weil in seinem Tiefsten eine Einzigartigkeit wohnt, die das Unbegreifliche möglich macht.
Er ist ein Mann, der es wagen kann, offen zu sein, der glaubwürdig spricht, sich nicht entzieht, nicht ausweicht, – der einfach und überzeugend wirkt, – der zu sich und seiner Sache steht, – der unter der Macht einer großen Sache, mit ihr identisch, ohne Eitelkeit, aber mit hohem Ehrgeiz, jene Zuverlässigkeit gewinnt, die jederzeit standhält. Ein Mann mit sicherer Urteilskraft, auch im Augenblick der Gefahr, -der Mut hat in hoher Besonnenheit, -der die Angst der Freiheit kennt. Er weiß, was er will.
Er wird nicht ratlos. Er steht freien Hauptes unter bestirntem und unbestirntem Himmel und fest auf der Erde. Er erblickt die weitesten Horizonte und handelt im Nächsten, Gegenwärtigen.
Seine Rede ist klar und einfach, und in ihr ist er selbst. Mit ihm kann jeder, der er selbst, das heißt frei ist, reden und sich verstehen. Er sagt es, wenn er nicht weiß. Er erkennt, wo er sich geirrt hat, gibt es zu und korrigiert. Er kennt sein Maß; er überschätzt nicht seine Kräfte. Er kann verzichten, aber er ist seiner gewiß im Rahmen dessen, was er kann und auf sich nimmt. Er läßt sich nicht bewundern, sondern will überzeugen. Er ist frei und will, dass jeder frei sei, bleibt aber bewusst ein begrenzter Mensch.
Quelle: Unbekannt