Unsere Logenchronik
Die Loge wählte den Namen des Barockbaumeisters des Bensberger Schlosses, Matteo Alberti, zum Vereinsnamen. Es gibt Hinweise, dass der Kurfürst Johann Wilhelm II. von der Pfalz, gen. Jan Wellem, Bauherr des Bensberger Schlosses, Schriftverkehr vorfreimaurerischen (alchimistischen) Inhaltes mit seinem Baumeister Graf Matteo Alberti geführt hat. Zur Geschichte des Schlosses und seines Erbauers findet ihr auf den Webseiten Lust auf Bensberg lesenswerte Zusammenfassungen. Heute befindet sich das Grand Hotel Schloss Bensberg im Schloss.
Bis 1999 waren die Freimaurer des Bergischen Landes auf die umliegenden Logen angewiesen. Am 30. März 1999 wurde deshalb die Loge Matteo Alberti im Goethehaus zu Bensberg als Verein gegründet. Die feierliche Lichteinbringung folgte am 16. Januar 2000, in der die Loge von der Grossloge A.F. u.A.M., aus der Hand des Grossmeisters, ihr Patent erhielt.
Logen in der Region Im 100-km Umkreis unserer Stadt Bergisch Gladbach ist das Logenleben seit langem fest etabliert. In Köln seit 1751, in Aachen seit 1774, in Bonn seit 1775, in Iserlohn seit 1796, in Wuppertal seit 1815 in Siegen seit 1822, in Neuwied seit 1883, in Solingen seit 1840, in Lüdenscheid seit 1888, in Gummersbach seit 1889, in Remscheid seit 1903. Manche dieser Logen haben sich im Laufe der Zeit von den Ursprüngen her erstaunlicherweise organisch erhalten, obwohl die Zeitgeschehnisse insbesondere zwischen 1933 und 1945 (Verbot der Freimaurerei) den Brüdern große Standhaftigkeit abverlangten.
Jan Wellem und Matteo Alberti - Schloss Bensberg -
Bergan, bergan! Stumpf stoßen die Hufe der dampfenden Rösser in schwerem Gang auf nassweichem Pfade die Reiter tragend und ihre Beute.
Bergan, bergan! Der mächtige Jäger Kurfürst Johann Wilhelm, durchnässt vom sommerlich Bergischen Regen, strebt heimwärts zur Burg, voraus ihm die Meute.
Oh, diese Burg! Erworben zur Jagd. Zu klein für des Fürsten prachtvolles Leben, selbst Sommertags kalt. Und kaum Volk hier, doch ehrsame Leute!
Wie sollt sie hier leben, Anna Maria Lovisa die Schöne di Medici, Herzog Cosimos
strahlende Tochter, Sonnengewächs aus Florenz, in solchem Gemäuer?Bergan, bergan, gleich über der Burg wo die Weiden und Felder den Blick freigeben auf Städte und Wälder, dort soll es entstehen ein Neues Schloß Bensberg.
Voran, voran! Schon gedeihen die Pläne des Meisters Graf Matteo Alberti aus der Heimat der Schönen. Schart um sich die Künstler, sein Werk auszuschmücken mit dem Schönsten der Zeit.
Der Weltwunder achtes, nur er kann es schaffen, so schreibt Rapparini, und gibt Zeugnis bis heute von Albertis Willen und Kunst. Wir ehren den Meister mit ewiger Gunst.
Vom Blei, der Materia, über Quecksilber, den Geist, hin zum Golde der Seele verband Bauherrn und Meister ein unsichtbar Band. Im Werk leben beide. Sie prägten ihr Zeichen im Bergischen Land.Zu kurz war das Werk dann kurfürstliche Bleibe. Ein viertel Jahrtausend mißbraucht und geschändet doch mühsam bewahrt vor Ruin und Verfall bis das Schicksal sich wendet.
So ist nun erstrahlt, -da ein Jahrtausend geendet-, das alte Gemäuer in ganz neuem Glanz, der Nachwelt erhalten als Weltwunder VIII, Werk zweier großer Gestalten.
Bergan, bergan zum Schlosse reiten seh‘ ich im Geist vor mir den Fürsten Jan Wellem, Kurfürst von der Pfalz, und unter einem Schattenbaum bald mit Matteo stillvergnügt das neue Werk voll Lob bestaunen: „Nun endlich wird’s gut!“ so hör‘ ich sie raunen.
© Manfred Müller-Berg 1999/2004